Willkommen im WCW-Dschungel

Wenn durch das Dunkel der Nacht der Ruf "All Heul" erklingt, dann ist klar: An Main und Tauber haben wieder die Wölfe die Macht übernommen. Seit Montag, es war jener ominöse Elfte im Elften, regieren Karin II. vom Kap der guten Hoffnung und Jens I. aus dem World Wide Wertheim die Stadt, an ihrer Seite die kleinen Tollitäten Prinzessin Cléo Krimmer und Marc Heimberger. Bis Aschermittwoch werden die Vier das Zepter nicht mehr aus der Hand geben: Willkommen im WCW-Dschungel
 


Als sich rund eine Stunde zuvor das Wolfsrudel am Pavillon am Maintor versammelte, um von dort aus unter den Klängen des Fanfarenzugs der Fränkischen Herolde aus Dertingen gen Rathaus zu ziehen, da trugen noch andere die Insignien der närrischen Macht. Für Nina I. von Justitianien und Thomas I. von Dentagonien bei den Großen sowie Prinzessin Julia Bannwarth und Prinz André Jeßberger bei den Kleinen waren es die letzten Schritte im Amt. Vielleicht auch um diese Zeit ein wenig auszukosten, legte man erst einmal auf dem Marktplatz einen Zwischenstopp ein. Dann aber ging es unaufhaltsam zum Rathaus.

Wer nun glaubte, der Oberbürgermeister habe sich zitternd und zagend in seinem Amtszimmer verbarrikadiert, sah sich getäuscht. Kaum hatten die Wölfe Aufstellung genommen, prasselte von oben ein erster Bonbonregen auf sie hernieder.

Sitzungspräsident Michael Bannwarth ließ sich gleichwohl nicht aus dem Konzept bringen und gab der versammelten Schar erst einmal ein "abgehörtes" Telefongespräch zwischen Stefan Mikulicz und seiner Frau Annette zum Besten. "Der Stefan denkt doch glatt, dass er die Hosen hier anhat", höhnte Bannwarth und machte dem Stadtoberhaupt unmissverständlich deutlich, dass das zumindest bis Aschermittwoch in puncto Regierung nicht mehr der Fall sein wird.

Ein krachender Schuss aus der mitgeführten Kanone war das Startsignal für die Gardisten, das Rathaus zu stürmen und den OB vor das närrische Volk zu zerren. Der wehrte sich scheinbar heftig, verriet dann aber, "die wollten gar nicht raufen, die wollten nur saufen". Und rückte "für 114 Tage" den begehrten Schlüssel heraus, der mit Trinkbarem gefüllt dann die Runde machte.

An Oberwolf Heiko Krimmer war es dann, die scheidenden Prinzenpaare zu verabschieden. Nicht nur er war der Meinung, dass Julia Bannwarth und André Jeßberger ihre "Aufgabe spitzenmäßig gemeistert" hatten und "Julia ihrem Alten mal gezeigt hat, wie man es machen muss". Krönchen und Narrenkappe wechselten auf die Köpfe der neuen kleinen Herrscher Prinzessin Cléo Krimmer und Prinz Marc Heimberger, wobei Letzterer die freundlich-knurrige Mahnung des Oberwolfs mit in die Kampagne bekam, gut auf die Prinzessin aufzupassen.

Mit lautem Heulen verabschiedeten die Wölfe dann Prinzessin Nina I. und Prinz Thomas I. und machten damit deutlich, dass sie sich unter deren Herrschaft närrisch wohlgefühlt hatten. Umgekehrt war das aber offensichtlich genauso: "Mit einer WCW, die gut drauf ist, kann nichts schief gehen", stellte Nina Bruckner fest.

Verstecken nutzt nichts: "Prinzenpaarjäger" Heiko Krimmer kommt "trotzdem an jede Haustür und verschaffe mir Zutritt". Diesmal war der Oberwolf, behauptete er, sogar im Dschungel, hat dort eine tiefe Grube ausgehoben und als Köder Diadem und Narrenkappe hineingelegt. Die Zwei, die ihm ins Netz gegangen sind, wurden dann im olivgrünen Jeep, sinnigerweise bei der Bundeswehr "Wolf" genannt, auf den Rathaushof kutschiert.

Karin und Jens Weber werden bis Aschermittwoch das Narrenzepter als Karin II. vom Kap der guten Hoffnung und Jens I. aus dem World Wide Wertheim schwingen. "Im Dschungel eine Weile zu regieren, da kann mit Eurer Hilfe nichts passieren", waren die beiden überzeugt. Ihre Inthronisation wurde anschließend noch lange gefeiert.

Den ersten großen Auftritt hat das neue Prinzenpaar am Samstag, 16. November, beim Saisoneröffnungsball der WCW in der Main-Tauber-Halle. Am 15. und 22. Februar bei den Großen sowie am 23. Februar bei den Kleinen heißt es dann "Willkommen im WCW-Dschungel". ek

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